Wir Schmargendorfer machen unseren Kiez demenzfreundlich

Die Alzheimer Angehörigen-Initiative e.V. (AAI) errichtet – vorbehaltlich der Mittelzusage durch das BMFSFJ – Anfang 2023 das Nachbarschaftsnetzwerk
„Wir Schmargendorfer machen unseren Kiez demenzfreundlich“.

Die Vereinsvorsitzende der AAI, Frau Drenhaus-Wagner, selbst Schmargendorferin, steht für Erstberatungen und die Leitung einer Angehörigengesprächsgruppe in Schmargendorf zur Verfügung, die sich zweimal monatlich treffen wird. Bei Bedarf sollen zu den Gruppentreffen die demenziell erkrankten Angehörigen mitgebracht werden können, um in einem Nachbarraum aktivierend betreut zu werden.
Außerdem sollen sorgende Angehörige durch eine wöchentliche vierstündige Gruppenbetreuung zeitlich entlastet werden. Auch soll es eine stundenweise individuelle Einzelbetreuung geben.
Das Besondere daran ist, dass sich die Angehörigen und die nachbarschaftlich Engagierten auch sonst im öffentlichen Raum begegnen, sich grüßen, miteinander reden, Anteil nehmen und sich im besten Fall auch untereinander helfen.

Nicht nur dadurch soll Schmargendorf von den Betroffenen als demenzfreundlich wahrgenommen werden. Auch Ladeninhaber, medizinisches Personal etc. mit viel Kontakt zur älteren Generation sollen durch Demenz-Partner-Kompaktkurse darin geschult werden, mit demenzbedingt schwierigen Situationen angemessen umzugehen, was Stress für alle Beteiligten vermeidet. In Senioreneinrichtungen, Kirchengemeinden und anderen sollen ebenfalls 90-minütige Demenz-Partner-Kompaktkurse stattfinden, um auch die Allgemeinbevölkerung für die Begegnung mit demenziell Erkrankten zu sensibilisieren.
Zugleich sollen die Teilnehmenden motiviert werden, sich im Nachbarschaftsnetzwerk zu engagieren. Neben der Betreuung von demenziell Erkrankten gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten. So wäre beispielsweise auch ein Motorradfahrer sehr willkommen, der bereit ist, in seinem Beiwagen jemanden mit einer Demenz bei Sonnenschein die Havelchaussee rauf- und runterzufahren. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und jedes Töpfchen findet hier auch seinen Deckelchen.

Neben der Gemeinschaft mit interessanten Menschen finden nachbarschaftlich Engagierte hier die Möglichkeit, ihre im Berufsleben erworbenen Fähigkeiten weiter anzuwenden, um sie nicht zu verlieren: Wer rastet, der rostet! Oder wie der Engländer sagt: Use it or loose it (Nutze deine Fähigkeiten, oder verliere sie rasch wieder).
Wenn zudem das eigene Engagement Sinn stiftet, weiß man, wofür man morgens aufsteht. Besonders wenn das Netzwerk, an dem man mit knüpft, einen selbst dereinst auffangen könnte. Denn mit zunehmendem Lebensalter wächst bekanntlich die Wahrscheinlichkeit, selbst an einer Demenz zu erkranken.

Je nach Einsatzgebiet winken den Engagierten neben einer steuerfreien Übungsleiter- bzw. Ehrenamtspauschale weitere Vorteile, die es nirgendwo zu kaufen gibt, denn eine wissenschaftliche Studie* belegt: Personen, die sich zwei Stunden pro Woche nachbarschaftlich engagieren,

• • haben mehr positive Gefühle,
• • sind optimistischer,
• • empfinden ihr Leben als sinnvoller,
• • entwickeln weniger körperliche Symptome,
• • erfreuen sich einer allgemein besseren Gesundheit
• • und haben im Zeitraum ihres Engagements ein um über 40 Prozent reduziertes
Sterberisiko.

Eckart von Hirschhausen fasst das so zusammen: „Wenn Sie wirklich etwas Gutes für sich selber tun wollen, dann tun Sie etwas für andere!“

Außer für die genannten vielfältigen Einsatzmöglichkeiten wird noch eine Person – möglichst mit Netzwerk- und/ oder Führungsqualitäten – gesucht, die das Nachbarschaftsnetzwerk ehrenamtlich koordiniert.
Hier bietet sich auch noch nach dem Eintritt in den Ruhestand die Möglichkeit, eigenständig etwas sinnstiftend zu bewirken, und dabei auf interessante Persönlichkeiten zu stoßen und bereichernde Impulse zu erhalten. Auch nach Projektstart ist durch personelle Unterstützung ein gleitender Übergang möglich. Die AAI übernimmt alle Kosten für eventuell erforderliche weitere Qualifizierungen, etwa zum Freiwilligenmanager

Falls Sie für eine geeignete, aus dem Berufsleben ausgeschiedene Persönlichkeit aus der Wirtschaft, Politik oder dem Sozialwesen kennen, die sich dafür begeistern lässt,
ein Nachbarschaftsnetzwerk zu gestalten, weisen Sie sie bitte auf diese Möglichkeit hin.
Oder möchten Sie sich gar selbst in Nachbarschaftsnetzwerk „Wir Schmargendorfer machen unseren Kiez demenzfreundlich“ einbringen?

Dann werfen Sie mal einen Blick in den Blog www.wir-machen-schmargendorf-demenzfreundlich.de und melden sich bei dem AAI-Vorstandsmitglied
Jochen Wagner info@Alzheimer.Berlin mobil, WhatsAPP; Signal: 0178 823 54 76

*vgl.: Bauer, Joachim: Das empathische Gen, S. 106 ISBN: 9783-451-03348-3