25 Jahre Freiwilligenagentur Charlottenburg-Wilmersdorf

Vor 25 Jahren, und zwar am 1. Oktober 1998, wurde die Freiwilligenagentur (damals unter dem Namen „Freiwilligenbörse Wilmersdorf“) im damaligen Rathaus Wilmersdorf eröffnet. Grundlage dafür war ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Wilmersdorf vom 20. November 1997, der das Bezirksamt beauftragte, ein „Ehrenamtsbüro“ einzurichten, dass der „verstärkten Förderung ehrenamtlicher Arbeit in Wilmersdorf“ dienen sollte.

Dabei war von Anfang an klar, dass dieses „Ehrenamtsbüro“ nicht – wie später in allen anderen Berliner Bezirken – in die Hände freier Träger und hauptamtlicher Beschäftigter gegeben werden sollte, sondern in bezirksamtlicher Trägerschaft und nur mit ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen zu betreiben ist. Ein Konzept, das über all die Jahre bis heute Bestand hat und der Garant für die lange, erfolgreiche Arbeit war und wohl auch weiterhin sein wird.

Die Aufgaben der Ehrenamtlichen – in der nach der Fusion der beiden Bezirke Wilmersdorf und Charlottenburg 2001 in „Freiwilligenagentur“ umbenannten Einrichtung – lassen sich im Wesentlichen unter den vier Stichworten „Information“, Beratung“ „Vermittlung“ und „Begleitung“ zusammenfassen und wie folgt beschreiben:

  • Die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen der „Freiwilligenagentur“ informieren Bürgerinnen und Bürger, die sich für eine ehrenamtliche Arbeit interessieren, über alle Aspekte allgemeiner, rechtlicher und versicherungstechnischer Art, die mit der Übernahme eines Ehrenamtes verbunden sind. Und sie benennen die Bereiche, in denen man sich im Bezirk und auch berlinweit ehrenamtlich betätigen kann.
  • In einem ausführlichen Beratungsgespräch versuchen sie, anhand der geäußerten Interessen und der jeweiligen zeitlichen und persönlichen Möglichkeiten, herauszufinden, welche ehrenamtlichen Tätigkeiten in Frage kommen und stellen die entsprechenden Einrichtungen vor. Die Freiwilligenagentur hat Kontakt zu über 90 gemeinnützigen Organisationen und Initiativen, die in unserem Bezirk aktiv sind und dringend auf ehrenamtliche Mitarbeit angewiesen sind. Darüber hinaus gibt es die verschiedensten Einsatzmöglichkeiten in den sozialen Einrichtungen, die vom Bezirksamt betrieben werden.
  • Steht fest, welche ehrenamtliche Tätigkeit gewünscht wird, stellen sie den Kontakt zwischen den Interessenten*innen und der ein passendes Ehrenamt anbietenden Institution her und vereinbaren auf Wunsch auch einen ersten Kennenlern-Termin.
  • Sie stehen für die Vermittelten weiterhin für Rücksprachen, Konfliktlösungen und allgemeine Kontakte zur Verfügung und unterstützen sie bei der Suche nach geeigneten Fortbildungsangeboten.

Hinzu kommen noch weitere, eher administrative Aufgaben wie Pflege der Vermittlungskartei und Aktualisierung der Kontaktdaten der Ehrenamtsanbieter, aber auch Teilnahme an Veranstaltungen mit einem Werbestand, Besuche bei Einrichtungen, die mit Ehrenamtlichen arbeiten oder arbeiten wollen usw.

Im Laufe der 25 Jahre waren 40 weibliche und männliche Ehrenamtler*innen in der Freiwilligenagentur tätig, manche nur kurz, andere aber auch mehrere (bis über 20) Jahre, so dass immer ein stetiger innovativer Wechsel, aber auch die notwendige Kontinuität der Arbeitsabläufe und Beratungsansätze gewährleistet waren. Bis einschließlich 2022 wurden 3.251 Beratungs- und Vermittlungsgespräche geführt, was einem jährlichen Durchschnitt von 135 entspricht. Und das bei den festgelegten Sprechzeiten der Freiwilligenagentur im Rathaus Charlottenburg an drei Tagen mit jeweils 2 stündiger Dauer. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann, und Ansporn für die nächsten Jahre sein sollte.

Ehrenamts-Vermittlung durch Ehrenamtliche

Foto: © R. Müller / v.l.:Jürgen Borchert, Marlies Briese, Heidemarie Hansen, Bodo Lamche