Interview zum Thema Taschendiebstahl

Herr Wölke, Sie sind im Landeskriminalamt Berlin im Bereich Taschendiebstahl tätig. Sie führen Präventionsmaßnahmen durch und geben den Menschen wichtige Tipps, wie sie sich vor einem Taschendiebstahl schützen können.

Gibt es Situationen, in denen ältere Menschen besonders vom Taschendiebstahl betroffen sind?
Ja, die gibt es. Grundsätzlich sind vom Taschendiebstahl alle Menschen betroffen, wenn sie unaufmerksam oder abgelenkt sind. Ältere Menschen allerdings sind besonders im täglichen Leben wie z.B. beim Einkauf im Supermarkt oder der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel betroffen, weil Taschendiebe dort gezielt die Unachtsamkeit von älteren Menschen auszunutzen. Taschendiebe suchen hier gezielt Situationen, in denen Seniorinnen und Senioren z. B. ihre Taschen mit Wertgegenständen an den Einkaufswagen oder den Rollator hängen. In einem günstigen Moment werden diese dann aus der Tasche entwendet.
Bei der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel wird die Ablenkung durch das Gedränge gerne ausgenutzt, um Geldbörsen und Mobiltelefone aus Rucksäcken oder Handtaschen zu stehlen.

Was sind die wichtigsten Verhaltensregeln, um einen Taschendiebstahl zu verhindern?
• Nehmen Sie nur die Wertgegenstände und Barmittel mit, die Sie wirklich gerade benötigen.
• Deponieren Sie diese Gegenstände am besten in verschließbaren Taschen möglichst nahe am Körper.
• Lassen Sie keine Wertgegenstände wie z. B. die Handtasche am Einkaufswagen oder dem Rollator unbeaufsichtigt zurück.
• Wertgegenstände sollten nicht in Außentaschen von Rucksäcken, Handtaschen oder der Kleidung aufbewahrt werden.
• Seien Sie achtsam, wenn Sie durch fremde Menschen angesprochen werden.
• Werden Sie aufmerksam, wenn Sie plötzlich abgelenkt oder bedrängt werden.
• Vermerken Sie Ihre Pin-Nummern nicht in der Geldbörse.

Wie soll man sich verhalten, wenn man bestohlen wurde?
Bitte informieren Sie auf jeden Fall zeitnah die Polizei, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen wird. Geld- und Kreditkarten können unter der Servicenummer 116116 sofort gesperrt werden. Die Sperrung einer SIM-Karte erfolgt immer über Ihren Provider (Internetdienstanbieter).

Herr Woelke ich bedanke mich für das Gespräch.

Das Gespräch führte Frau Schiefer, Ansprechperson für Seniorensicherheit in der Zentralstelle für Prävention im Landeskriminalamt Berlin.
Tel.: (030)4664-979222 (AB)
eMail: lkapraev2@polizei.berlin.de
seniorensicherheit@polizei.berlin.de